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Nahrungsergänzung bei ADHS: Natürliche Methoden zur Unterstützung

Studien zeigen, dass viele Menschen mit ADHS unter Nährstoffmängeln leiden, was die Symptome noch verstärken kann. Hinzu kommt, dass die gängigen ADHS-Medikamente oft die Nährstoffaufnahme im Körper beeinträchtigen. Kein Wunder also, wenn Themen wie “ADHS natürlich behandeln” oder “Nahrungsergänzung bei ADHS” immer mehr in den Fokus rücken.


Warum, wieso, weshalb und worauf du achten solltest, wenn du ADHS hast, und wie Nahrungsergänzungsmittel dir auf natürliche Weise helfen können, deine Symptome sanft und effektiv zu lindern, schauen wir uns jetzt gemeinsam an!


Nahrungsergänzung bei ADHS Supplements
Quelle: pexels.com

Inhaltsverzeichnis



ADHS bei Frauen: Oft übersehen und mehr als bloße Unkonzentriertheit


ADHS – die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung – ist in den letzten Jahren stärker in den Fokus gerückt, nicht zuletzt dank einem stärker werdenden Bewusstsein in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen, darunter viele Erwachsene und insbesondere Frauen, erhalten heute die Diagnose. Doch gerade bei Frauen wird ADHS oft lange übersehen, da die Symptome häufig subtiler sind: Innere Unruhe, emotionale Achterbahnfahrten, Konzentrationsprobleme und dieses ständige Gefühl, nie wirklich fokussiert sein zu können.


ADHS ist mehr als nur "unkonzentriert sein". Es handelt sich um eine komplexe neurobiologische Andersartigkeit, bei der das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn aus dem Takt gerät. Besonders die Spiegel von Dopamin und Noradrenalin sind oft niedriger, was die Aufmerksamkeit, Motivation und Impulskontrolle beeinflusst. Der präfrontale Kortex, der Bereich des Gehirns, der für Planung, Organisation und Entscheidungsfindung zuständig ist, ist dabei besonders betroffen. Das erklärt die typischen Symptome: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Impulsivität und emotionale Schwankungen.



Frauen mit ADHS leiden häufig an Nährstoffmängeln


ADHS und ein Mikronährstoffmangel gehen oft Hand in Hand. Aber woran liegt das?


Erhöhter Nährstoffbedarf: Aufgrund der neurologischen Besonderheiten bei ADHS, kann unser Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Zink, Eisen und Magnesium höher sein. Was zu einem Mangel führen kann, wenn dieser Bedarf nicht gedeckt wird.


Ungesunde Ernährung: Viele Menschen mit ADHS neigen zu unregelmäßigen Essgewohnheiten, bevorzugen kohlenhydrat- oder zuckerreiche Lebensmittel und meiden nährstoffreiche Nahrungsmittel. Hinzu kommt, dass Impulsivität oft zu ungesunden Snackgewohnheiten führen kann.


Stoffwechselstörungen: Einige Studien legen nahe, dass Menschen mit ADHS möglicherweise eine veränderte Fähigkeit haben, Nährstoffe zu absorbieren oder zu verwerten, was Mängel entstehen lässt. Niedrige Spiegel von Omega-3-Fettsäuren oder Eisen könnten auf eine gestörte Absorption oder Verwertung dieser Nährstoffe hinweisen.


Medikamenteneinfluss: Medikamente zur Behandlung von ADHS, wie Stimulanzien, können den Appetit unterdrücken oder die Nährstoffaufnahme beeinflussen. Deswegen werden sie auch Nährstoffräuber genannt. Verhütest du mit der Pille, kommt ein weiterer Negativfaktor hinzu, da sie die Aufnahme essentieller Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente hemmen oder deren Ausscheidung fördern kann.


ADHS-Medikamente sind Nährstoffräuber

Medikamente, die wir zur Linderung von Beschwerden einnehmen, können also paradoxerweise zu "Nährstoffräubern" werden. Sie können den Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöhen, ihre Aufnahme blockieren oder ihre Ausscheidung beschleunigen, was zu einem Mangel führen kann. Einige der gängigen ADHS-Medikamente zählen leider zu dieser Gruppe. Während die Wirkstoffe Methylphenidat (Ritalin, Medikinet) und amphetamin-basierte Medikamente (Elvanse) zum einen die Verfügbarkeit von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn erhöhen – was der Sinn und Zweck bei ADHS ist – sorgen sie leider auch dafür, dass die für unseren Körper so wichtigen Mikronährstoffe nicht ausreichend aufgenommen werden können.


Dazu kommt, dass Amphetamine zusätzlich indirekt den Nährstoffhaushalt beeinflussen, da sie Appetitlosigkeit verursachen können.


ℹ️ Nimmst du ADHS-Medikamente, empfehlen wir dir ein besonderes Augenmerk auf deinen Mikronährstoffspiegel zu haben und dein Blut regelmäßig kontrollieren zu lassen.



Wichtige Nährstoffe fürs Hirn und ihre Wirkung auf ADHS


Für unsere Gehirngesundheit spielen einige Nährstoffe eine besondere Rolle. Besonders die Folgenden haben eine wichtige Funktion im Gehirnstoffwechsel und der Regulierung von Neurotransmittern, was sie bei ADHS besonders relevant macht:


Omega-3-Fettsäuren

Vor allem EPA und DHA, zwei Omega-3-Fettsäuren, sind entscheidend für die Gehirnentwicklung und die Regulation von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin. Sie beeinflussen Aufmerksamkeit und emotionale Stabilität. Studien zeigen, dass Omega-3-Supplemente ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität moderat verbessern können – besonders bei langfristiger Einnahme.


Magnesium

Magnesium ist für viele Funktionen des Nervensystems unerlässlich. Es hilft bei der Synthese und Freisetzung von Dopamin und Serotonin, die wichtig für Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und emotionale Regulation sind. Zudem verhindert es eine Übererregung der Nervenzellen und unterstützt die Balance zwischen Erregung und Hemmung im Gehirn – entscheidend bei Impulsivität und Hyperaktivität. Ein Magnesiummangel kann auch die Stresshormonspiegel (z.B. Cortisol) erhöhen und Symptome wie Unruhe und Reizbarkeit verstärken.


Zink

Zink unterstützt die Funktion von Dopamin und Serotonin. Bei Frauen können ADHS-Symptome wie innere Unruhe und Konzentrationsprobleme durch Zinkmangel verstärkt werden. Besonders in hormonellen Umbruchphasen wie der Menopause sind Frauen oft anfälliger für Zinkmangel, was die Symptome weiter verschlechtern kann.


Eisen

Studien belegen, dass Eisenmangel bei Frauen mit ADHS häufig auftritt und die Schwere der Symptome beeinflusst. Eisen spielt eine Schlüsselrolle bei der Dopaminproduktion. Ein Eisenmangel kann Aufmerksamkeitsprobleme und Impulsivität verschlimmern. Frauen im gebärfähigen Alter sind aufgrund von Menstruation und Schwangerschaft besonders gefährdet, an Eisenmangel zu leiden.


Vitamin B6

Das Vitamin ist essentiell für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Ein Mangel kann depressive Verstimmungen, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme verschärfen. Besonders Frauen, die die Pille nehmen oder sich in der Menopause befinden, haben einen erhöhten B6-Bedarf.


Vitamin B12

B12 ist wichtig für den Schutz der Nerven und die Signalübertragung im Gehirn. Ein Mangel kann ADHS-Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen verstärken. Frauen, besonders Veganerinnen oder Vegetarierinnen, sind häufig von B12-Mangel betroffen, was die Symptome zusätzlich verschlimmern kann.


Vitamin D3

Vitamin D3 reguliert Neurotransmitter und unterstützt die Gehirnfunktion. Ein Mangel wurde mit Depressionen, Ängsten und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht – alles Symptome, die auch bei ADHS häufig vorkommen.




Nahrungsergänzungen haben positive Effekte bei Menschen mit ADHS

Studien legen nahe, dass die Supplementierung der genannten Mikronährstoffe, insbesondere bei vorhandenen Mängeln, eine effektive Ergänzung zur Therapie von ADHS sein kann. So kann der Ausgleich von Vitaminmängeln ADHS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Aufmerksamkeitsdefizite und emotionale Regulation lindern. Positive Effekte sind:

 

◉ Verbesserung von Konzentration und Gedächtnis

◉ Gesteigerte Aufmerksamkeit 

◉ Reduzierung von Stress

◉ Verringerung von Impulsivität

 

Wie bereits erwähnt, haben Frauen mit ADHS höchstwahrscheinlich einen Mangel an dem ein oder anderen Nährstoff. Der Mangel ist noch wahrscheinlicher, wenn du ADHS-Medikamente wie Methylphenidat oder Amphetamine nimmst.

 

Die Optimierung des Nährstoffhaushalts kann die Symptome verbessern. Frauen, die aufgrund hormoneller Schwankungen oder veganer Ernährung noch anfälliger für Mängel sind, profitieren besonders von einer gezielten Supplementierung.

 

Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass eine Grundlage aus einem gesunden Lebensstil – bestehend aus ausgewogener Ernährung, regelmäßigen Schlafzeiten, gesunden Routinen und ausreichend Bewegung – entscheidend ist. Vernachlässigen wir diese Aspekte, können sich die Symptome verstärken.



Adaptogene und weitere alternative Ansätzen gegen ADHS-Symptome bei Frauen


Es gibt neben der medikamentösen Therapie und der Ergänzung von Mikronährstoffen auch alternative Ansätze, die bei ADHS-Symptomen unterstützend wirken können. Es ist jedoch wichtig, dass du deine Anwendung mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprichst, um Wechsel- und Nebenwirkungen zu vermeiden.


Adaptogene: Natürliche Helfer gegen Stress und Unterstützer der geistigen Klarheit

Adaptogene sind natürliche Substanzen, oft Kräuter oder Pflanzenextrakte, die dem Körper helfen sollen, besser mit physischem, emotionalem oder psychischem Stress umzugehen. Sie unterstützen den Organismus dabei, sich an stressige Situationen anzupassen, ohne dabei die normale Körperfunktion zu stören. Zu den Adaptogenen gehören beispielsweise Ashwagandha, Heilpilze wie Cordycepts, Rosenwurz oder Ginseng.


Ashwagandha, die Heilpflanze, die vor allem in der traditionellen ayurvedischen Medizin verwendet wird, kann helfen, Stress zu reduzieren, das Nervensystem zu unterstützen und die geistige Klarheit zu verbessern, was bei ADHS-Symptomen unterstützend wirken könnte.


Heilpilze wie Cordyceps können unserem Körper helfen, Stress besser zu bewältigen. Der Pilz soll die allgemeine Gehirnfunktion und Energie verbessern und die kognitive Funktion unterstützen.


Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine Heilpflanze, die die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit unterstützen soll. U.a. soll sie das Energieniveau verbessern, insbesondere in stressigen oder belastenden Zeiten.


Ginseng und Ginkgo Biloba sind Heilpflanzen mit ebenfalls adaptogener Wirkung, die die Energie und die kognitiven Funktionen fördern sollen.


Weitere Alternativen: L-Theanin und Probiotika

Die Aminosäure L-Theanin, die in grünem Tee vorkommt, wird oft für ihre positiven Effekte auf Konzentration, Aufmerksamkeit und Entspannung gelobt. Sie kann sowohl die kognitive Leistung verbessern als auch Stress und Angst mindern, ohne dabei müde zu machen. Obwohl L-Theanin Konzentration und Aufmerksamkeit fördern kann, ist seine Wirkung im Vergleich zu Medikamenten wie Atomoxetin milder. Es wird oft als sanftere, natürliche Ergänzung für kognitive Verbesserungen eingesetzt.


Die Darm-Hirn-Achse spielt eine wichtige Rolle in der Regulation unserer Stimmung und kognitiven Funktionen. Probiotika können die Darmflora positiv beeinflussen und somit auch die Gehirnfunktion verbessern. Es gibt zunehmende Hinweise darauf, dass eine gesunde Darmflora mit einer besseren kognitiven Leistung und weniger ADHS-Symptomen verbunden sein kann.



Wechselwirkungen von Mikronährstoffen und ADHS-Medikamenten


Es sind keine Wechselwirkungen zwischen den oben genannten Mikronährstoffen und gängigen ADHS-Medikamenten wie Methylphenidat, Amphetaminen und Atomoxetin bekannt. Aber ein Mangel an diesen Nährstoffen kann die Wirksamkeit von ADHS-Medikamenten beeinträchtigen oder Nebenwirkungen verstärken. Im Umkehrschluss kann die Behandlung des Mangels die Wirksamkeit der Medikamente verbessern.


Was allerdings wichtig ist zu wissen: Wechselwirkungen zwischen den alternativen Stoffen und Lebensmitteln wie Kaffee in Kombination mit den gängigen ADHS-Medikamenten können potenziell die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikation beeinflussen. Dabei gibt es einige Aspekte zu beachten:



Nimmst du Stimulanzien wie Methylphenidat und Amphetamine, solltest du dir der folgenden Punkte bewusst sein:


Koffein kann als Stimulans wirken und die Wirkung von ADHS-Medikamenten wie Methylphenidat oder Amphetaminen verstärken, was zu Nervosität, Schlaflosigkeit oder erhöhter Herzfrequenz führen kann.

L-Tyrosin ist eine Aminosäure, die als Vorstufe von Dopamin wirkt. Da viele ADHS-Medikamente das Dopaminsystem betreffen, könnte die gleichzeitige Einnahme von L-Tyrosin die Wirkung der Medikamente beeinflussen oder verstärken.

Ginseng wird oft zur Verbesserung der kognitiven Funktion eingesetzt, aber es gibt Hinweise darauf, dass es in Kombination mit ADHS-Medikamenten die Blutdruck- und Herzfrequenzreaktionen verstärken kann.



Nimmst du nicht-stimulierende Medikamente wie Atomoxetin


◉ und gleichzeitig Johanniskraut kann das Wechselwirkungen verursachen. Das Johanniskraut kann den Abbau von Medikamenten in der Leber beschleunigen und deren Wirksamkeit verringern.

Ginkgo Biloba ist in Kombination mit Atomoxetin mit Vorsicht zu genießen. Es kann zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Schwindel oder Blutdruckveränderungen kommen.



Nahrungsergänzung bei ADHS Frauen
Quelle: unsplash.com

Die Einnahme von Nahrungsergänzungen als Baustein der ADHS-Therapie


Bestimmte Vitamine, Mineralien und essentielle Fettsäuren sind für unsere Gehirn- und Nervenfunktion unerlässlich. Menschen mit ADHS, besonders Frauen, leiden häufig unter Nährstoffmängeln – bedingt durch Symptome und Verhaltensweisen oder die negative Beeinflussung der Nährstoffaufnahme durch ADHS-Medikamente.


Vor allem die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Zink und Vitamin B6 hat einen Einfluss auf ADHS-Symptome. Ihre Ergänzung kann die kognitive Leistung und das Wohlbefinden verbessern, insbesondere bei Mangel. Einen positiven Einfluss können auch

Heilpflanzen wie Ashwagandha haben, denn sie fördern zusätzlich Stressbewältigung und geistige Klarheit.


Nahrungsergänzungsmittel kommen bisher zwar standardmäßig bei der Therapie von ADHS nicht zum Einsatz, zeigen aber laut der Forschung vielversprechende Ergebnisse. Vor allem, wenn ein Nährstoffmangel vorliegt. Die richtige Nährstoffversorgung kann bei ADHS einen echten Unterschied machen und dein Leben positiv beeinflussen. Sie kann dir helfen, die Konzentration zu steigern, Stress besser zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.


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